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Es gibt in die­sem Ver­zeich­nis 1 name, die mit dem Buch­sta­ben W begin­nen.
War­schau­er Ghet­to
Die Jüdi­sche Gemein­de in War­schau war zum Zeit­punkt der deut­schen Besat­zung im Sep­tem­ber 1939 mit über 380 000 Mit­glie­dern die größ­te Euro­pas. Am 2. Okto­ber 1940 erfolg­te der Befehl zur Bil­dung eines Ghet­tos in einem fest­ge­leg­ten Teil der Alt­stadt, der Mit­te Novem­ber 1940 vom Rest der Stadt abge­rie­gelt wur­de. Die Lebens­be­din­gun­gen im über­füll­ten Ghet­to waren kata­stro­phal: die hygie­ni­schen Ver­hält­nis­se waren mise­ra­bel, es fehl­te an Lebens­mit­teln und Medi­ka­men­ten. Ins­ge­samt wur­den bis 1943 fast eine hal­be Mil­li­on Men­schen ins War­schau­er Ghet­to ver­schleppt. Im April 1943 beschlos­sen die deut­schen Behör­den die Auf­lö­sung des Ghet­tos, jedoch stie­ßen sie dabei am 19. April 1943 auf bewaff­ne­te Gegen­wehr der jüdi­schen Bevöl­ke­rung. Der aus ver­schie­de­nen jüdi­schen Par­tei­en und Grup­pen gebil­de­ten jüdi­schen Kampf­or­ga­ni­sa­ti­on ZOB (Żydows­ka Orga­ni­zac­ja Bojo­wa) gelang es, meh­re­re Wochen lang Wider­stand zu leis­ten. Erst mit der Nie­der­bren­nung des gesam­ten Ghet­to­ge­län­des konn­ten die deut­schen Ein­hei­ten das Gebiet bis zum 16. Mai 1943 wie­der unter ihre Kon­trol­le brin­gen. Die Über­le­ben­den des Auf­stands wur­den in die Ver­nich­tungs­la­ger Treb­linka und Maj­da­nek sowie in Zwangs­ar­beits­la­ger depor­tiert.