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Es gibt 16 Namen in die­sem Ver­zeich­nis, die mit dem Buch­sta­ben K begin­nen.
Kin­der­eu­tha­na­sie
Unter dem Deck­man­tel von Päd­ago­gik, Kran­ken­pfle­ge, Medi­zin und Wis­sen­schaft plan­ten die Natio­nal­so­zia­lis­ten eine Geheim­ak­ti­on zur Tötung behin­der­ter Kin­der. Die „Kin­der­eu­tha­na­sie“ begann 1939 und dau­er­te bis Kriegs­en­de an. Initi­al­zün­dung war der Fall eines schwer behin­der­ten Jun­gen, der an die Kanz­lei des Füh­rers her­an­ge­tra­gen wur­de. Der Begleit­arzt Hit­lers, Dr. Karl Brandt, ver­an­lass­te die Ermor­dung des fünf Mona­te alten Kin­des. Hit­ler befahl anschlie­ßend, dass in ver­gleich­ba­ren Fäl­len eben­so zu ver­fah­ren sei und beauf­trag­te die Kanz­lei des Füh­rers mit der Durch­füh­rung der „Kin­der­eu­tha­na­sie“.
Kin­der­trans­por­te
Unter dem Ein­druck der Novem­ber­po­gro­me im natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Deutsch­land übten Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen Druck auf die eng­li­sche Regie­rung aus, doch zumin­dest Min­der­jäh­ri­gen die Ein­rei­se zu erlau­ben. Kein ande­rer euro­päi­scher Staat war in einem sol­chen Umfang wie Groß­bri­tan­ni­en bereit, jüdi­sche Kin­der aus Deutsch­land, Öster­reich, der Tsche­cho­slo­wa­kei sowie der Frei­en Stadt Dan­zig auf­zu­neh­men. Gleich­wohl soll­ten etwa­ige innen­po­li­ti­sche Span­nun­gen wei­test­ge­hend ver­mie­den wer­den. Daher muss­ten sämt­li­che anfal­len­de Kos­ten von pri­va­ten Spen­dern über­nom­men wer­den. Mit Kriegs­aus­bruch 1939 ende­ten die Kin­der­trans­por­te, bis dahin waren etwa 10 000 Kin­der in Eng­land auf­ge­nom­men wor­den. Den­noch lagen zu die­sem Zeit­punkt der Reichs­ver­tre­tung der Juden in Deutsch­land noch über 10 000 Anträ­ge vor.
Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei Deutsch­lands
Die Kom­mu­nis­ti­sche Par­tei Deutsch­lands wur­de am 30. Dezem­ber 1918 gegrün­det. Sie erstreb­te die sofor­ti­ge Regie­rungs­über­nah­me, da sie sich als Ver­tre­ter der Arbei­ter, also der Mehr­heit der Bevöl­ke­rung, ansah. Daher lehn­te sie es ab, an den Wah­len zur Natio­nal­ver­samm­lung teil­zu­neh­men. Nach der Ermor­dung von Karl Lieb­knecht und Rosa Luxem­burg durch rechts­ra­di­ka­le Offi­zie­re 1919 änder­te die KPD ihre Hal­tung und betei­lig­te sich 1920 an den Reichs­tags­wah­len. Als sich die USPD im Okto­ber 1920 spal­te­te und ihr lin­ker Flü­gel zur KPD über­trat, wur­de die KPD zur Mas­sen­par­tei. Mit der Welt­wirt­schafts­kri­se ab 1929 wur­de sie zur Par­tei der Arbeits­lo­sen. Sie bekämpf­te neben den rech­ten und kon­ser­va­ti­ven Par­tei­en auch die SPD („Sozi­al­fa­schis­ten“), die im Reich, in Preu­ßen und in Ber­lin für Kür­zun­gen der Sozi­al­aus­ga­ben mit­ver­ant­wort­lich war.
Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger
Die von der SS geführ­ten Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger dien­ten der Inter­nie­rung poli­ti­scher Geg­ner und uner­wünsch­ter Min­der­hei­ten. Wäh­rend des Zwei­ten Welt­kriegs wur­den sie immer mehr Sam­mel­ort für bil­li­ge Arbeits­kräf­te, die vor allem in der Kriegs­in­dus­trie ein­ge­setzt wur­den. Die Häft­lin­ge leb­ten unter men­schen­un­wür­di­gen Bedin­gun­gen, sie schlie­fen auf ein­fa­chen Holz­prit­schen, beka­men wenig Essen und muss­ten schwer arbei­ten. Tau­sen­de star­ben an Hun­ger, Erschöp­fung, Krank­hei­ten oder an den Fol­gen von Miss­hand­lun­gen. Eini­ge Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger in den besetz­ten Gebie­ten in Ost­eu­ro­pa waren gleich­zei­tig Ver­nich­tungs­la­ger. Dort wur­de ab 1941 die „fabrik­mä­ßi­ge“ Ermor­dung von Juden, Sin­ti und Roma, Kriegs­ge­fan­ge­nen und poli­ti­schen Geg­nern betrie­ben.
KZ Ausch­witz
Das KZ Ausch­witz, auch als Ausch­witz I bezeich­net, wur­de am 14. Juni 1940 in der preu­ßi­schen Pro­vinz Ober­schle­si­en bei der pol­ni­schen Stadt Oświęcim auf einem ehe­ma­li­gen öster­rei­chisch-unga­ri­schen Kaser­nen­ge­län­de ein­ge­rich­tet, zunächst als Haft­stät­te für pol­ni­sche Oppo­si­tio­nel­ler und Intel­lek­tu­el­le. Seit März 1942 waren auch Frau­en im Stamm­la­ger Ausch­witz inhaf­tiert, für die bis Juli 1942 for­mal jedoch das KZ Ravens­brück zustän­dig war. Die Häft­lin­ge kamen seit 1943 aus allen besetz­ten Län­dern Euro­pas; die Mehr­zahl waren Juden. Die Lebens­be­din­gun­gen waren von Beginn an mör­de­risch. Zehn­tau­sen­de star­ben an den Fol­gen kör­per­li­cher Schwerst­ar­beit beim Aus­bau des Lagers, völ­lig unzu­rei­chen­der Ver­sor­gung, durch medi­zi­ni­sche Ver­su­che oder wur­den gezielt getö­tet. Seit Okto­ber 1941 mor­de­te die SS in Ausch­witz I erst­mals mit Zyklon B. Die Rote Armee befrei­te Ausch­witz am 27. Janu­ar 1945. Ins­ge­samt star­ben im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ausch­witz und im Ver­nich­tungs­la­ger Ausch­witz-Bir­ken­au min­des­tens 1,1 Mil­li­on Men­schen.
KZ Ber­gen-Bel­sen
Ber­gen-Bel­sen war ein natio­nal­so­zia­lis­ti­sches Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger bei Han­no­ver. Es wur­de im Früh­jahr 1941 von der Wehr­macht errich­tet und dien­te zunächst als Lager für Kriegs­ge­fan­ge­ne. Bis Febru­ar 1942 star­ben dort min­des­tens 18 000 sowje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne. Von April 1943 an wur­de Ber­gen-Bel­sen als Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger für jüdi­sche Gefan­ge­ne genutzt. Ab März 1944 ent­wi­ckel­te sich Ber­gen-Bel­sen zu einem „Auf­nah­me­la­ger“ für Häft­lin­ge aus ande­ren Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern, die zumeist auf soge­nann­ten Todes­mär­schen aus den front­na­hen Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern dort­hin getrie­ben wor­den war. Ohne ärzt­li­che Behand­lung, aus­rei­chen­de Nah­rung und Unter­künf­te über­ließ die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger-SS die Häft­lin­ge ihrem Schick­sal. Etwa 50 000 Häft­lin­ge und 20 000 sowje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne kamen im Lager ums Leben. Rund 14 000 Über­le­ben­de star­ben bis Ende Juni 1945 an den Fol­gen der Haft­be­din­gun­gen.
KZ Buchen­wald
Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Buchen­wald in der Nähe von Wei­mar ent­stand 1937 auf dem Etters­berg. Die ers­ten Insas­sen waren poli­ti­sche Geg­ner des NS-Regimes, Zeu­gen Jeho­vas, Homo­se­xu­el­le, Sin­ti und Roma sowie Straf­ge­fan­ge­ne. Ende 1938 wur­den auch Tau­sen­de von Juden in Buchen­wald inhaf­tiert. Ab Okto­ber 1942 wur­den die meis­ten jüdi­schen Häft­lin­ge nach Ausch­witz depor­tiert und über 8000 sowje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne von der SS ermor­det. Nach Auf­lö­sung der Lager im Osten über­führ­te die SS Anfang 1945 Tau­sen­de der Insas­sen nach Buchen­wald, das zu Jah­res­be­ginn mit über 100 000 Häft­lin­gen das größ­te noch bestehen­de Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger war. Ab dem 6. April 1945 begann die Lager­lei­tung, die jüdi­schen Häft­lin­ge auf „Todes­mär­sche“ zu schi­cken und ver­ließ am 11. April das Lager. Am sel­ben Tag tra­fen ame­ri­ka­ni­sche Trup­pen im Lager ein. Im KZ Buchen­wald waren ins­ge­samt über 240 000 Men­schen aus allen euro­päi­schen Län­dern inhaf­tiert, von denen min­des­tens 50 000 star­ben.
KZ Dach­au
Am 22. März 1933 wur­de in der Nähe von Dach­au bei Mün­chen ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger für männ­li­che Häft­lin­ge errich­tet. Die ers­ten Häft­lin­ge waren poli­ti­sche Geg­ner des NS-Regimes: Kom­mu­nis­ten, Sozi­al­de­mo­kra­ten, Gewerk­schaf­ter, teil­wei­se auch libe­ra­le und kon­ser­va­ti­ve Poli­ti­ker. Spä­ter folg­ten „Kri­mi­nel­le“, Zeu­gen Jeho­vas, enga­gier­te Chris­ten, Sin­ti und Roma, Homo­se­xu­el­le sowie vor allem Juden. Nach Zer­schla­gung der „Rest-Tsche­chei“ im März 1939 und nach Beginn des Zwei­ten Welt­kriegs im Sep­tem­ber 1939 wur­den vor allem aus­län­di­sche Häft­lin­ge nach Dach­au trans­por­tiert. Im Win­ter 1942 began­nen SS-Ärz­te in Dach­au mit medi­zi­ni­schen Expe­ri­men­ten an Häft­lin­gen. Alle jüdi­schen Häft­lin­ge des Lagers wur­den ab dem 5. Okto­ber 1942 nach Ausch­witz depor­tiert. Um die Befrei­ung der Häft­lin­ge durch anrü­cken­de alli­ier­te Trup­pen zu ver­hin­dern, schick­te die Lager­ver­wal­tung am 26. April 1945 rund 7000 Häft­lin­ge auf einen „Todes­marsch“ in Rich­tung Süden. Am 29. April 1945 wur­de Dach­au von ame­ri­ka­ni­schen Ein­hei­ten befreit. Zwi­schen 1933 und 1945 waren in Dach­au über 200 000 Men­schen inhaf­tiert, min­des­tens 30 000 der regis­trier­ten Häft­lin­ge kamen dort ums Leben.
KZ Flos­sen­bürg
Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Flos­sen­bürg bestand von 1938 bis 1945 in der Gemein­de Flos­sen­bürg bei Wei­den im Ober­pfäl­zer Wald. Das KZ war von Anfang an als ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger zur Aus­beu­tung von Zwangs­ar­bei­tern, ein Lager zur „Ver­nich­tung durch Arbeit“ geplant. In die­sem ers­ten Lager der „zwei­ten Gene­ra­ti­on“ von Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern rich­te­te sich der Ter­ror nicht mehr nur gegen die poli­ti­schen Geg­ner der Nazis, viel­mehr soll­ten gesell­schaft­li­che Außen­sei­ter durch bru­ta­le Zwangs­ar­beit ent­we­der „brauch­ba­re Glie­der der Volks­ge­mein­schaft“, das heißt, will­fäh­ri­ge Hel­fer wer­den, oder der „Ver­nich­tung durch Arbeit“ zum Opfer fal­len. Von 1938 bis zum April 1945 waren min­des­tens 85 000 Men­schen im KZ Flos­sen­bürg inhaf­tiert, min­des­tens 30 000 Häft­lin­ge star­ben.
KZ Hin­zert – Außen­la­ger Seli­gen­stadt
Dem KZ Hin­zert wur­den ab 1940 fast drei­ßig Außen­la­ger unter­stellt. Dabei han­del­te es sich anfangs meist um Poli­zei­haft­la­ger mit „Arbeits­er­zie­hungs-Häft­lin­gen“. Spä­ter über­wo­gen poli­ti­sche „Schutz­häft­lin­ge“ ins­be­son­de­re aus Frank­reich und Luxem­burg, die wegen Wider­stands gegen die deut­sche Besat­zung inhaf­tiert waren. Unter ihnen gab es vie­le Nacht-und-Nebel-Gefan­ge­ne. In der End­pha­se des Krie­ges ent­stan­den die meis­ten der pro­vi­so­ri­schen Außen­la­ger bei Feld­flug­hä­fen, um die­se aus­bau­en und nach Luft­an­grif­fen instand set­zen zu las­sen. Das Außen­la­ger Seli­gen­stadt hat­te sei­nen Arbeits­ein­satz am Flie­ger­horst Lan­gen­die­b­ach. Es wur­de im Sep­tem­ber 1944 in Betrieb genom­men und im Dezem­ber 1944 geschlos­sen.
KZ Maut­hau­sen
Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Maut­hau­sen war das größ­te Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger in Öster­reich. Es befand sich 20 Kilo­me­ter öst­lich von Linz und bestand ab dem 8. August 1938. Noch kurz vor der Befrei­ung wur­den im Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Häft­lin­ge ermor­det. Die genaue Zahl aller Getö­te­ten ist nicht bekannt. Jedoch geht man von min­des­tens 100 000 Todes­op­fern aus. Im April 1945 hat­te die SS damit begon­nen, alle Akten zu ver­nich­ten, die auf ihre Ver­bre­chen im Lager hin­wie­sen. Dar­un­ter fiel auch das Abmon­tie­ren der Gas­kam­mer, die 1941 im Kel­ler des Kran­ken­baus ein­ge­rich­tet wor­den war. Danach flo­hen die SS-Män­ner und die Häft­lin­ge wur­den vom Volks­sturm und von der Wie­ner Feu­er­wehr bewacht. Am 5. Mai 1945 wur­de das Lager durch die vor­rü­cken­den Trup­pen der 11. US-Pan­zer­di­vi­si­on der 3. US-Armee befreit.
KZ Neu­en­gam­me
1938 zunächst als Außen­la­ger des KZ Sachen­hau­sen gegrün­det, wur­de Neu­en­gam­me im Früh­jahr 1940 ein eigen­stän­di­ges KZ. Im Ver­lauf des Krie­ges kamen mehr als 100 000 Men­schen aus allen besetz­ten Län­dern Euro­pas als KZ-Häft­lin­ge nach Neu­en­gam­me. Ins­ge­samt waren nach gegen­wär­ti­gen Erkennt­nis­sen über 80 000 Män­ner und mehr als 13 000 Frau­en mit einer Häft­lings­num­mer regis­triert. Das KZ dien­te zudem der Staats­po­li­zei­leit­stel­le Ham­burg als Hin­rich­tungs­stät­te, etwa 1400 Per­so­nen wur­den dort exe­ku­tiert. 1942 wur­den 448 rus­si­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne mit Zyklon B ver­gast. Mehr­fach wur­den im KZ medi­zi­ni­sche Expe­ri­men­te an Häft­lin­gen durch­ge­führt. Ins­ge­samt kamen min­des­tens 42 900 Men­schen im Stamm­la­ger Neu­en­gam­me, in den Außen­la­gern oder im Zuge der Lager­räu­mun­gen ums Leben. Zusätz­lich sind meh­re­re tau­send Häft­lin­ge nach ihrem Abtrans­port aus dem KZ Neu­en­gam­me in ande­re Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger oder nach Kriegs­en­de an den Fol­gen der KZ-Haft gestor­ben.
KZ Ravens­brück
Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Ravens­brück war das ein­zi­ge „Schutz­haft­la­ger“ für Frau­en auf reichs­deut­schem Gebiet. Es wur­de 1938 errich­tet und lag auf dem Gebiet des heu­ti­gen Lan­des Bran­den­burg. In den Jah­ren 1939 bis 1945 waren etwa 132 000 Frau­en und Kin­der, 20 000 Män­ner und 1000 weib­li­che Jugend­li­che als Häft­lin­ge regis­triert. Sie wur­den zu Bau­ar­bei­ten und in der Kriegs­pro­duk­ti­on ein­ge­setzt. Sie­mens & Hals­ke errich­te­te neben dem KZ-Gelän­de 20 Werk­hal­len. Es gab mehr als 70 Neben­la­ger, die über das gesam­te Reich ver­teilt waren. Ende 1944 rich­te­te die SS in einer Bara­cke neben dem Kre­ma­to­ri­um eine pro­vi­so­ri­sche Gas­kam­mer ein. Hier wur­den von Ende Janu­ar bis April 1945 ca. 5000 bis 6000 Häft­lin­ge ver­gast. Am 30. April 1945 erleb­ten die ca. 3000 ver­blie­be­nen Häft­lin­ge ihre Befrei­ung durch die sowje­ti­sche Armee.
KZ Riga-Kai­ser­wald
Im let­ti­schen Kai­ser­wald, einem Vor­ort Rigas, ließ die SS seit 15. März 1943 von 500 poli­ti­schen und als „kri­mi­nell“ ein­ge­stuf­ten Häft­lin­gen aus Sach­sen­hau­sen ein Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger errich­ten. Ab Som­mer 1943 dien­te Kai­ser­wald als Haft­stät­te für Juden und Jüdin­nen, über­wie­gend aus den auf­ge­lös­ten Ghet­tos im Bal­ti­kum, und glich auch in sei­nen Funk­tio­nen eher den Ghet­tos als den im Reich betrie­be­nen KZ. Das Stamm­la­ger war die Schalt­zen­tra­le für 16 in der Umge­bung ein­ge­rich­te­te Außen­la­ger, in denen die Häft­lin­ge einen Trup­pen­übungs­platz für die SS errich­te­ten sowie Zwangs­ar­beit in Wirt­schafts- und Beklei­dungs­la­gern der Wehr­macht leis­te­ten. Ins­ge­samt waren wäh­rend des Krie­ges 16 000 bis 19 000 Juden im KZ-Kom­plex Riga inhaf­tiert. Weil die SS vor ihrem Rück­zug die Spu­ren des Mor­des an den bal­ti­schen Juden besei­ti­gen woll­te, muss­ten Häft­lin­ge seit Anfang 1944 Lei­chen aus den Mas­sen­grä­bern um Riga aus­gra­ben und ver­bren­nen. Bevor die SS am 6. August 1944 mit der Eva­ku­ie­rung des Lagers begann, hat­te sie zahl­rei­che Kin­der, Kran­ke, Älte­re und nicht Trans­port­fä­hi­ge erschos­sen. Die Über­le­ben­den wur­den in drei Trans­por­ten per Schiff in das KZ Stutt­hof bei Dan­zig über­stellt. Die Rote Armee befrei­te Riga am 13. Okto­ber 1944 und rich­te­te auf dem Gelän­de des ver­las­se­nen KZ ein Kriegs­ge­fan­ge­nen­la­ger ein.
KZ Sach­sen­hau­sen
Im August 1936 wur­de das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Sach­sen­hau­sen rund 35 Kilo­me­ter nord­öst­lich von Ber­lin bei Ora­ni­en­burg gebaut. Zunächst wur­den in Sach­sen­hau­sen poli­ti­sche Geg­ner inhaf­tiert. Spä­ter folg­ten Juden, Homo­se­xu­el­le, Sin­ti und Roma, Zeu­gen Jeho­vas und Kri­mi­nel­le. Tau­sen­de Häft­lin­ge star­ben an Unter­ernäh­rung, Krank­heit, Erschöp­fung und Miss­hand­lun­gen oder wur­den von der SS ermor­det. Zehn­tau­sen­de Häft­lin­ge wur­den zur Zwangs­ar­beit her­an­ge­zo­gen. Ab Okto­ber 1941 began­nen Mas­sen­er­schie­ßun­gen, denen über 12 000 sowje­ti­sche Kriegs­ge­fan­ge­ne zum Opfer fie­len. Als sich die Rote Armee im Vor­marsch auf das Lager befand, wur­den über 33 000 Häft­lin­ge in Rich­tung Ost­see getrie­ben. Bei die­sem „Todes­marsch“ star­ben ca. 6000 Gefan­ge­ne. Etwa 3000 im Lager ver­blie­be­ne Häft­lin­ge wur­den am 22. April 1945 von pol­ni­schen und sowje­ti­schen Ein­hei­ten befreit. Zwi­schen 1936 und 1945 waren mehr als 200 000 Men­schen in Sach­sen­hau­sen inhaf­tiert, von denen meh­re­re Zehn­tau­send die Haft nicht über­leb­ten.
KZ Son­nen­burg
Das Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Son­nen­burg bei Küs­trin (Kostrzyn nad Odrą) bestand vom 3. April 1933 bis zum 23. April 1934. Unter­stellt war das KZ dem Ber­li­ner Poli­zei­prä­si­den­ten. Die Mehr­heit der Gefan­ge­nen waren Funk­tio­nä­re der ver­bo­te­nen KPD. Ins­ge­samt waren im KZ Son­nen­burg etwa 1000 Men­schen ein­ge­sperrt. Der Lager­all­tag war von einer beson­de­ren Bru­ta­li­tät gegen­über den Gefan­ge­nen geprägt. Ab dem Früh­jahr 1934 wur­de das Gebäu­de erneut zu einem Zucht­haus, in dem neben Straf­tä­tern auch Zwangs­ar­bei­ter und poli­ti­sche Gefan­ge­ne inhaf­tiert waren. Bevor die Wach­leu­te vor der her­an­na­hen­den Roten Armee Rich­tung Wes­ten flo­hen, erschos­sen sie in der Nacht vom 30. auf den 31. Janu­ar 1945 fast alle Häft­lin­ge.